Mit der Tagundnachtgleiche hat der Herbst offiziell begonnen, und mit den rostfarbenen Blättern, dem kälteren Wetter und den kürzeren Tagen geht auch die Bootssaison zu Ende.
Die meisten Bootsfahrer werden jetzt nur ungern darüber nachdenken, wie sie ihre Boote in den kommenden Monaten am besten winterfest machen können. Wir können die Bootssaison zwar nicht zurückbringen, aber wir können dir Tipps geben, wie du dein Boot für den Winter vorbereiten kannst...
Lagermöglichkeiten
Als Erstes solltest du dir Gedanken darüber machen, wo du dein Boot in den kalten Monaten unterbringen willst, denn das hat Einfluss darauf, wie du dein Boot vorbereitest. Garage? Gestapeltes Lager? Yachthafen? Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten. Die Wahl der richtigen Option hängt oft von der Größe deines Bootes, deinem Budget und davon ab, ob du Zugang zu deinem Boot brauchst oder nicht.
In der Regel ist die beste Option die Lagerung in einem temperaturkontrollierten Lager. So ist dein Boot optimal geschützt und du kannst ungehindert an deinem Boot arbeiten. Das hat zwar seinen Preis, aber wenn man bedenkt, dass dadurch auf lange Sicht Wartungsprobleme vermieden werden, lohnt sich die Investition.
Wenn du ein kleines Motorboot hast, das in den kommenden Monaten nicht gewartet werden muss, ist eine gestapelte Lagerung eine gute Option. Größere Boote kannst du entweder in einem Yachthafen liegen lassen, wenn du segeln möchtest, oder du bringst dein Boot an Land und lagerst es in einer Bootswerft, wenn deine Saison vorbei ist. Du solltest bedenken, dass die Lagerung im Wasser viel riskanter ist als die trockene Methode, vor allem wenn es um Korrosion und die Vermeidung von Eisbildung um das Boot geht.
Vorbereiten der Motoren
Der Motor ist eines der wichtigsten Teile deines Bootes, die du winterfest machen solltest. Wenn du deinen Motor vernachlässigst oder ihn nicht richtig winterfest machst, könnte das das Ende deines Motors bedeuten. Es lohnt sich also, etwas Zeit dazu zu verwenden, ihn auf das kommende kalte Wetter vorzubereiten. Wenn du dich der Aufgabe nicht gewachsen fühlst, solltest du den Motor von einem Fachmann warten lassen. Schließlich ist es viel teurer, einen Motor auszutauschen, als ihn nur richtig zu warten. Wie du deinen Motor für die Überwinterung vorbereitest, hängt davon ab, ob du einen Innenbord- oder einen Außenbordmotor hast. Im Folgenden haben wir für beide Motoren einen Leitfaden erstellt:
Außenbordmotoren
- Behandle deinen Kraftstoff mit Kraftstoffstabilisator.
- Wenn du einen 2-Takt-Motor hast, solltest du Nebelöl in den Vergaser sprühen, während der Motor im Leerlauf läuft. Achte dabei darauf, dass du beim Sprühen die Drosselklappe erhöhst und den Motor danach leerlaufen lässt. Bei 4-Takt-Motoren kannst du Nebelöl in das Zündkerzenloch sprühen oder 2-Takt-Öl im Verhältnis 1 zu 100 Teilen Benzin in den Tank füllen.
- Spüle den Motor mit Süßwasser. Achte darauf, dass du dies nach der Behandlung des Kraftstoffs tust, damit sich eine Schutzschicht um die inneren Teile des Motors bildet.
- Lasse den Motor laufen, bis er keinen Kraftstoff mehr hat, und entleere das Kühlsystem.
- Wenn der Motor abgekühlt ist und du ihn überprüfen kannst, überprüfe den Zustand der Zündkerzen.
- Wechsle das Öl der unteren Einheit, um Korrosion zu verhindern.
- Trage wasserfestes Schmierfett auf alle beweglichen Teile auf.
- Lagere den Motor senkrecht an einem trockenen Ort, um sicherzustellen, dass das gesamte Wasser abgelassen wurde.

Wie du deinen Motor vorbereitest, hängt davon ab, ob du einen Innen- oder Außenbordmotor hast. Foto: Zibik on Unsplash
Innenbord-Motoren
- Lass den Motor laufen, wenn das Boot stillsteht.
- Fülle deinen Tank bis zum Rand, um Kondensation zu vermeiden.
- Füge Frostschutzmittel hinzu, damit es den kälteren Temperaturen standhält.
- Lasse das Kühlmittel ab.
- Besprühe den Motor mit Nebelöl.
- Wechsle das Motoröl.
Bootsbatterien
Wenn du dich um deinen Motor gekümmert hast, vergiss die Batterie nicht! Wenn du deine Batterie bei kaltem Wetter im Leerlauf lässt, wird sie beschädigt. Um dies zu verhindern, solltest du die Batterie ausbauen und zu Hause lagern. Du solltest sie jeden Monat aufladen, damit sie weiterhin einwandfrei funktioniert. Du kannst dich auch für ein Erhaltungsladegerät entscheiden, das diese Aufgabe für dich übernimmt.
Wasser- und Abwassersysteme
Um zu verhindern, dass deine Wassersysteme während des kalten Wetters einfrieren, solltest du deine Wasserhähne, Duschen und andere Wassersysteme mit Frostschutzmittel vorbereiten. Bevor du Frostschutzmittel kaufst, solltest du darauf achten, dass es trinkwassertauglich ist und in der Regel aus Propylenglykol besteht. Wenn es hellrosa ist, hast du das richtige Zeug. Die andere Sorte, die normalerweise für Motoren verwendet wird, ist hochgiftig.
Um dein Wassersystem winterfest zu machen, musst du das gesamte Wasser ablassen, bevor du das Hauptschlauchende in einen Eimer mit Frostschutzmittel steckst. Achte darauf, dass du dies so lange tust, bis das Frostschutzmittel aus jeder Armatur fließt, um sicherzustellen, dass es das gesamte System erreicht hat.
Für deine Toiletten musst du ein ähnliches Verfahren anwenden. Zuerst solltest du alle Toiletten an Bord mit Wasser durchspülen. Achte darauf, dass du das System ein paar Mal durchspülst, um es richtig zu reinigen, bevor du den Inhalt des Tanks in einer Abpumpanlage entsorgst. Anschließend kannst du dasselbe ungiftige Frostschutzmittel wie zuvor verwenden und es durch den Zulaufschlauch jeder Toilette laufen lassen. Vergewissere dich auch hier, dass das Frostschutzmittel bis zum Fäkalientank durchgeflossen ist. Auch Klimaanlagen können auf die gleiche Weise winterfest gemacht werden oder indem du die speziellen Anweisungen des Herstellers befolgst.
Abdecken des Bootes
Wenn du dein Boot nicht drinnen lagern willst, solltest du es immer abdecken. Du kannst dein Boot entweder professionell abdecken oder du kannst eine Abdeckung kaufen und sie selbst anbringen.
Do It Yourself
Wenn du dich dafür entscheidest, dein Boot selbst abzudecken, hast du die Wahl zwischen zwei Materialien. Die erste Möglichkeit ist der Kauf einer Plastikplane, die eine einfache und kostengünstige Option ist. Du solltest jedoch bedenken, dass die Plane bei niedrigeren Kosten eine schlechtere Qualität hat und sich nicht so gut an die Form deines Bootes anpasst, was auch bedeutet, dass sie im Wind flattern wird. Plastikplanen sind auf lange Sicht nicht haltbar und halten meist nur eine Saison.
Die zweite Wahl ist eine Plane aus Segeltuch - Segeltuch ist ein haltbareres Material und weht aufgrund seines Gewichts nicht im Wind. Dieses zusätzliche Gewicht bedeutet jedoch, dass sie von einem Gestell gestützt werden muss - und das musst du selbst bauen, wenn du das machst.

Ein Fachmann kann eine maßgeschneiderte Abdeckung anfertigen, die genau zu den Maßen deines Bootes passt. Foto: Gary Ellis
Beauftrage einen Profi
Wenn du dich mit dieser Aufgabe überfordert fühlst, kannst du dich an einen Fachmann wenden, der dir eine maßgeschneiderte Plane und einen Stützrahmen anfertigt. Du kannst sicher sein, dass du eine qualitativ hochwertige Plane bekommst, die genau auf die Maße deines Bootes zugeschnitten ist und dir auf lange Sicht viele weitere Winter erhalten bleibt. Kurzfristig gesehen ist dies definitiv die teuerste Option, aber du solltest bedenken, dass du im Voraus für Qualität bezahlst und dir dadurch die Kosten für den Ersatz schlechter Abdeckungen und Reparaturen ersparst.
Eine weitere Option, die von professionellen Diensten angeboten wird, ist die Schrumpffolie. Diese Kunststoffabdeckungen können nicht wiederverwendet werden und müssen jeden Winter ersetzt werden (sie sind also keine umweltfreundliche Option), aber sie verursachen die geringsten Schäden am Boot in Form von Scheuerstellen und Kratzern.
Hauptfoto: Bavaria